<p>Besonders prägend war für Wehrführer Cattarius die Vielzahl an Vegetationsbränden, die es aufgrund der langen Dürreperioden im letzten Sommer gab. Im starken Gegensatz dazu erinnert sich Cattarius an einen Wintereinbruch im April letzten Jahres, wo aufgrund der Schneelast Bäume zu Sturz kamen. Hierbei stürzte ein Baum auf der Zugstrecke zwischen Wustweiler und Dirmingen. Dabei fuhr ein Personenzug in den Baum und die Feuerwehr musste die Evakuierung des Zuges auf der Bahnstrecke durchführen. Mit der noch recht neuen Feuerwehrdrohne wurde im letzten Jahr eine Vielzahl von vermissten Personen im ganzen Landkreis gesucht und auch erfolgreich gefunden, was Cattarius sehr zufrieden stimmt. Insgesamt konnten bei den Einsätzen durch die Feuerwehr Illingen 34 Personen gerettet werden. Leider wurde eine Person nur noch tot geborgen. Aber auch sechs Feuerwehrangehörige haben sich im Einsatzdienst verletzt, was Cattarius bedauert. „Diese Zahl so gering wie möglich zu halten ist unser Ziel, welches wir mit einer guten Ausbildung anstreben“, so Cattarius. Es zeigt sich aber auch, dass der Feuerwehrdienst oft keine einfache Aufgabe ist und unsere Kameradinnen und Kameraden ehrenamtlich ihre Gesundheit riskieren. Insgesamt kann die Feuerwehr Illingen auf eine stattliche Zahl von 3099 Stunden bei Einsätzen im letzten Jahr zurückblicken.</p>
<p>Mit den Mitgliederzahlen kann die Feuerwehr sehr zufrieden sein. „Die Gesamtstärke der Feuerwehr Illingen ist mit 207 Personen recht konstant. Was mich besonders freut, ist die Anzahl der Kinder in der Kinderfeuerwehr. Im letzten Jahr ist diese auf 27 Kinder stark gestiegen. Schön, dass wir mit dem ‚Hobby Feuerwehr‘ viele Kinder begeistern können“, so Cattarius. Die Jugendfeuerwehr verzeichnet auch eine konstante Mitgliederzahl von 89 Jugendlichen, davon 17 weibliche Jugendliche in ihren Reihen. Bei der Altersabteilung finden sich aktuell 74 Kameraden ein.</p>
<p>Wie wir alle, so konnte sich die Feuerwehr Illingen im Jahr 2022 mit der Corona-Pandemie mehr und mehr arrangieren. Verordnete Schutzmaßnahmen wurden weniger und auch das kameradschaftliche und gesellige Leben konnte wieder in den Löschbezirken stattfinden. Die Feuerwehr ist zwar eine staatliche Organisation, jedoch hat sie wie jeder andere Verein eine große Kameradschaft und Freundschaften zwischen den Feuerwehrangehörigen, welche während der Pandemie sehr stark gelitten haben. So mussten Gruppen gebildet werden, die ein Mischen der Einsatzkräfte unterbinden sollte. Unterricht und Ausbildung mussten teilweise virtuell stattfinden. Ebenso kamen Feste und andere gesellschaftliche Aktivitäten zu erliegen. Umso mehr konnten alle Löschbezirke nach dem Frühjahr wieder mit ihrem gesellschaftlichen Leben durchstarten. Die Feuerwehrfeste, welche in den Ortschaften eine große Bedeutung für das Ortsleben sind, konnten endlich wieder stattfinden und haben enorme Erfolge gezielt, was uns sehr freut. Endlich konnte die Feuerwehr nicht nur bei einem Einsatz Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern auch wieder im gesellschaftlichen Mittelpunkt stehen.</p>
<p>Wie blickt Sascha Cattarius für das aktuelle Jahr in die Zukunft? „Wenn die politischen Versprechen in diesem Jahr endlich eingelöst werden und wir mit dem Bau der beiden dringend benötigten Gerätehäuser beginnen, sind wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Technisch ist die Feuerwehr Illingen gut ausgestattet und wir haben eine enorm motivierte Truppe, dazu eine sehr gut funktionierende Ausbildung. Auch der Nachwuchs bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr lässt mich entspannt in die Zukunft blicken. Gerne würden wir mehr Quereinsteiger, also Personen, die zur Feuerwehr kommen, ohne zuvor in einer Nachwuchsabteilung waren, willkommen heißen. Jede und Jeder, der Interesse an einem spannenden und sehr abwechslungsreichen Hobby hat, muss keine Scheu haben und kann sich einfach bei seinem örtlichen Löschbezirk melden, um reinzuschnuppern. Auch Frauen sind herzlich willkommen. Im Großen und Ganzen blicken wir entspannt auf die Herausforderungen, welche uns in 2023 erwarten,“ so der Illinger Wehrführer Sascha Cattarius abschließend im Gespräch.</p>