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Im Vergleich zum langjährigen Mittel fielen die monatlichen Regenmengen deutlich zu hoch oder zu niedrig aus. Die Niederschläge sind dabei einem saisonal atypischen Ablauf gefolgt. In sehr feuchten Monaten waren doppelt oder mehr als doppelt so hohe Niederschlagsmengen zu verzeichnen. Auch die Temperatur lag mit ein Grad Celsius über dem langjährigen Mittel.
„Die Ergebnisse des Hydrologischen Jahresberichts zeigen, dass die Folgen des Klimawandels auch im Saarland spürbar sind. Das Pfingsthochwasser hat im Berichtszeitraum zwar noch keine Rolle gespielt, aber auch davor war es insgesamt zu nass und zu warm“, sagt Umweltministerin Petra Berg. „Das bedeutet, dass wir uns auch in den kommenden Jahren auf zunehmende Wetterextreme einstellen müssen. Daher gilt es, Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um uns an die sich ändernden Klimafolgen anzupassen.“
Der Hydrologische Jahresbericht erscheint alle zwei Jahre. Ziel ist es, die meteorologische und hydrologische Lage im Land zu erfassen, zu analysieren und zu bewerten. Das Saarland ermittelt die dafür notwendigen Daten mit seinem landeseigenen Messnetz. Sie werden durch die Daten Dritter ergänzt, in einer Datenbank aufbereitet und konstant aktualisiert. Der Datenpool bildet die Grundlage, um wasserwirtschaftliche Fragestellungen zu beurteilen und wasserwirtschaftliche Planungen durchzuführen.
Die Ergebnisse im Detail:
2023 wurde für das Saarland eine mittlere Niederschlagshöhe von 1149 mm aufgezeichnet. Der Wert liegt damit seit über 20 Jahren erstmals wieder über 1100 mm. Mit einer Abweichung von circa 250 mm gegenüber dem langjährigen Mittel von 899 mm fiel das Jahr sehr niederschlagsreich aus.
Auffällig war, dass in fast allen Monaten Abweichungen von den langjährigen Monatsmittelwerten zu verzeichnen waren: Insbesondere die sehr feuchten Monate März, August, Oktober und November stechen hier mit der doppelten oder mehr als der doppelten üblichen Niederschlagsmenge heraus. Während die Monate Februar, Mai, Juni und September sehr trocken waren. Ab Oktober stellte sich dann ein sehr feuchter hydrologischer Winter 2023/2024 ein, in dem jeder Monat einen deutlichen Niederschlagsüberschuss zu verzeichnen hatte.
Die Hochwasser- und Starkregenereignisse verliefen 2023 im mittlerweile üblichen Rahmen. Neben den typischen kleineren Hochwassern im Januar/Februar und November/Dezember waren die Sommermonate durch mehrere lokale Starkregenereignisse geprägt, von denen an drei Tagen ein heftiger Starkregen zu verzeichnen war. Extrem heftige Starkregen wurden in 2023 keine verzeichnet.
Die Niedrigwassersituation stellte sich aufgrund des sehr hohen Niederschlagsaufkommens in 2023 entspannt dar. Es gab lediglich zwei kurze Niedrigwasserphasen in den relativ trockenen Zeiträumen Juni/Juli und September/Oktober.
Die mittlere Jahrestemperatur betrug 2023 im Saarland 11,8 Grad Celsius. Sie lag ein Grad Celsius über dem langjährigen Mittel von 10,8 Grad Celsius. Prinzipiell war es im Vergleich zu den langjährigen Monatsmitteln in jedem Monat zu warm – mit Ausnahme von April, Juli und August. Auffällig waren die deutlich zu warmen Monate Juni und September, die auch gleichzeitig sehr trocken waren. Auch die beiden hydrologischen Sommer- (2023) und Winterhalbjahre (2023/2024) fielen im Vergleich zum langjährigen Mittel zu warm aus.