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Seit 2022 werden 400 Modellprojekte in den Kommunen, und auf Ebene der Bundesländer mehr als 50 Ländermaßnahmen und länderübergreifende, sog. „Ein Land für Alle“ (ELFA)-Maßnahmen gefördert. Eine Vielzahl dieser Initiativen beabsichtigen die Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung zu vereinfachen sowie behördenübergreifende Verwaltungsprozesse zu digitalisieren.
Unterschiedliche Programme und fehlende Schnittstellen verursachen im Alltag immer wieder Probleme. Daher wird im Saarland im Zuge der digitalen Transformation des ÖGD eine zentral durch das Gesundheitsministerium koordinierte und in unmittelbarer Zusammenarbeit mit allen sechs saarländischen Gesundheitsämtern umgesetzte Landesmaßnahme gefördert. Übergeordnetes Ziel der Maßnahme ist der möglichst einheitliche Ausbau der digitalen Zusammenarbeit auf allen Ebenen des saarländischen ÖGD. Exemplarisch sind hier die folgenden Beispiele zu nennen:
Ausbau der einheitlichen Fachsoftware R23 in allen saarländischen Gesundheitsämtern mit dem Ziel der vollständigen, digitalen und systemübergreifenden Vorgangsbearbeitung
Konzeption und Bereitstellung einer saarlandweiten und spezifisch an den Bedürfnissen des saarländischen ÖGD ausgerichteten digitalen Werkzeugsammlung zur Stärkung der agilen, DSVGO-konformen Projektarbeit
Konzeption und Umsetzung von „blended learning“ Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, ausgerichtet an den spezifischen saarländischen Arbeitsprozessen im ÖGD
Beschaffung digitaler Lösungen mit einem direkten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger, z.B. eines in die Fachanwendung integrierten Terminmanagementsystems, einer saarlandweit einheitlichen Lösung zur Durchführung von Videosprechstunden, Erstellung von Lehrvideos zu diversen Themen für das Sachgebiet Infektionsschutz zur Reduzierung der Sprachbarrieren in der Kommunikation mit Einrichtungen und Bürgerinnen und Bürger
Darüber hinaus wird ein Impf-Informations-System (IISAAR) unter der Federführung des Saarlandes und Zusammenarbeit mit Brandenburg, Baden-Württemberg und Bayern umgesetzt.
Zu den zentralen Maßnahmen des Bundes zählen insbesondere die Schaffung einer modularen IT-Plattform für den ÖGD, genannt ÖGDnet, die Bereitstellung der gemeinsamen Kollaborations- und Kommunikationsplattform Agora, die Entwicklung eines elektronischen Melde- und Informationssystems für Gesundheitsämter (EMIGA) sowie die Weiterentwicklung von DEMIS, dem Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz.
Hintergrund
Der Bund hat ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt, über das bis 2026 insgesamt 800 Mio. Euro für die Digitalisierung des ÖGD bereitgestellt werden. Das Förderprogramm ist Teil des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP), mit dem die Bundesregierung zur Überwindung der Corona-Krise und zur Zukunftssicherung in Deutschland und Europa beiträgt. Finanziert wird das Programm von der Europäischen Union (NextGenerationEU).
Um die Fortschritte messbar zu machen, wird das Förderprogramm wissenschaftlich begleitet und die Steigerung der digitalen Reife der Gesundheitsämter anhand eines Reifegradmodells für die Digitalisierung fortlaufend zum 31. Dezember jeden Jahres evaluiert. Die bisherigen Zwischenergebnisse zeigen, dass die Digitalisierungsprojekte Erfolge erzielen. So belegt der Bericht zur dritten Messung der digitalen Reife, dass sich der Großteil der 376 Gesundheitsämter in Deutschland zwischen 2021 und 2023 deutlich verbessern konnte. Diese positive Entwicklung ist ebenfalls in den saarländischen Gesundheitsämtern festzustellen. Die Erhebungen werden bis 2026 weitergeführt.