Content Builder
Sozialminister Dr. Magnus Jung: „Die Ereignisse und Krisen der letzten Jahre haben die soziale Ungleichheit weiter verschärft. So haben sich Quartiere herausgebildet, die besonders von Armut bedroht oder betroffen sind. Die Stadt Neunkirchen ist nach wie vor mit den Konsequenzen des Strukturwandels konfrontiert und weist unterschiedliche Armutsproblematiken auf. Für eine strukturelle Armutsbekämpfung braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der verstärkt auf präventive Ansätze und strukturelle Veränderungen setzt, damit sich Armut nicht weiter verfestigt. Diesem innovativen und einzigartigen Ansatz sind wir heute nicht nur ressortübergreifend, sondern auch ebenen- und akteurübergreifend nachgekommen. Es wurden erste Strategien erarbeitet, wie das Quartier Neunkirchen in den kommenden Jahren verändert werden soll, so dass sich alle Bürgerinnen und Bürger wohlfühlen und weiter gern in Neunkirchen leben.“
Landrat Sören Meng: „Armut ist nicht nur eine Frage fehlender finanzieller Mittel – sie betrifft oft die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Chancen auf Bildung, Gesundheit und persönliche Entfaltung. Damit ist sie auch eng mit der Zukunftsfähigkeit unserer Region verknüpft. Indem wir direkt in den Quartieren ansetzen, schaffen wir Möglichkeiten für konkrete, alltagsnahe Unterstützung und stärken die Gemeinschaft vor Ort.“
„Neunkirchen war schon immer eine Stadt mit sozialem Antlitz: Wir lassen hier niemanden zurück. Die quartiersbezogene Armutsbekämpfung wird alle relevanten Akteure vernetzen. Gemeinsam kann es uns gelingen, Spiralen sozialer Ungleichheit zu durchbrechen“, sagte Oberbürgermeister Jörg Aumann.
Unter dem Motto „Zukunft im Quartier – gemeinsam Perspektiven schaffen“ betonten das Land, der Landkreis und die Kreisstadt ihr gemeinsames Vorhaben und ihre starke Vernetzung zur Zielerreichung im Prozess der Quartiersbezogenen Armutsbekämpfung. Zudem wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung die Akteurinnen und Akteure vor Ort nochmals offiziell in den Prozess eingebunden und über das Vorhaben informiert.
In der Auftaktveranstaltung wurden erstmalig Zwischenergebnisse der Sozialraumanalyse, die durch die htw saar durchgeführt wurde, präsentiert. Auf Basis dieser Ergebnisse sowie Gesprächen der Netzwerkmanagerin des Perspektivquartiers Neunkirchen, Celine Steigner, mit vielen Einrichtungen und Trägern sowie Bewohnerinnen und Bewohner, konnten bereits erste Erfordernisse für das Quartier herausgearbeitet werden. Im Rahmen einer Denkwerkstatt konnten gemeinsam Ergebnisse, Lösungen und Handlungsstrategien mit lokalen Fachkräften sowie Expertinnen und Experten aus der Landesregierung, dem Landkreis und der Kreisstadt erarbeitet werden. Die Workshops sollen nun über die Auftaktveranstaltung hinaus als feste Arbeitsgruppen etabliert werden, um in den kommenden Monaten gemeinsam themen- und quartiersspezifische Zieldefinitionen zu erarbeiten.
Hintergrundinformation
Die saarländische Landesregierung, unter Federführung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, verfolgt den Ansatz der Quartiersbezogenen Armutsbekämpfung: Ein ressort-, ebenen- und akteurübergreifender Ansatz, welcher ein innovatives und einzigartiges Modell darstellt. Dieser Ansatz bündelt alle Ressourcen und stellt eine Vernetzung der vorhandenen zivilen Akteurinnen und Akteure, externen Fachkräfte aus Wissenschaft und Praxis sowie der betroffenen Bevölkerung mit der saarländischen Landesregierung und weiteren politischen Ebenen sicher. Im Vordergrund steht dabei die Entwicklung von zielorientierten Strategien sowie der Aufbau von nachhaltigen Strukturen, um eine spürbare Entwicklung in den Quartieren anzustoßen, den betroffenen Menschen vor Ort eine klare Perspektive zu bieten und Trendwenden bewirken zu können.