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Bildbeschreibung
Ein Bild von Emma Stern
Emma Stern gilt als bedeutendste deutsche Malerin „naiver Kunst“. Sie wurde 1878 in St. Wendel geboren und heiratete 1896 Julius Stern. Gemeinsam führten sie in der Lebacher Marktstraße das Kaufhaus „S. Daniel, Inhaber J. Stern“ – ein Geschäft, das in Lebach von erheblicher Bedeutung war.
Während der Saarabstimmung engagierten sich Emma und ihre Söhne gegen das 3. Reich, und mussten deshalb 1935 nach Frankreich ins Exil, wo sie unter falschem Namen lebten. Emma Stern, Ruth Stern und Kurt Stern überlebten den Krieg, Paul Stern wurde in Auschwitz ermordet.
Erst mit 70 Jahren begann Emma Stern zu malen. Ihre Bilder fielen fast zufällig dem äußerst renommierten Maler Dubuffet auf, der die Werke sofort in eine Ausstellung in Paris aufnahm. Innerhalb kurzer Zeit wurde Emma Stern als Malerin „naiver Kunst“ bekannt und anerkannt. Sie malte bis zu ihrem Tode mit 91 Jahren etwa 500 Bilder, die in Museen und Ausstellungen in Frankreich und Deutschland präsentiert wurden oder dauerhaft zu sehen sind.
Emma Stern hatte nie eine künstlerische oder gar akademische Malausbildung. Sie schuf aus sich heraus, den eigenen Impulsen folgend. Die Bilder haben meist einen flächenhaften Aufbau, die Raumperspektive spielt keine Rolle, Figuren werden einfach über- oder nebeneinandergestellt.
Das Bild im Besitz der Stadt Lebach dürfte in den 1960er Jahren entstanden sein. Es zeigt eine Alltagsszene, Bauarbeiter sind mit Arbeiten an einer Straße beschäftigt. Autos sind naiv nur angedeutet, Häuser bzw. Dächer bilden ein bauliches Ensemble, das sich keiner bestimmten Stadt zuordnen lässt: Eine Szene, die überall stattfinden könnte und so sowohl thematisch als auch durch die Art der naiven Ausführung Allgemeingültigkeit beanspruchen kann.
In Lebach gibt es heute bedingt durch die städtebauliche Entwicklung seit den 50er Jahren keine Zeugnisse der einstmaligen jüdischen Familien mehr. Deshalb ist das Bild von Emma Stern ein wichtiges Zeugnis in der Lebacher Geschichte. Das Bild ist das einzige, derzeit verfügbare Emma-Stern-Bild.
Bürgermeister Brill bedankte sich für die aufwändige Reproduktion und sicherte zu, das Bild an einem besonderen Platz so zu präsentieren, dass es einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich ist.
Ein Bild von Emma Stern