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<p><strong>PD/Gemeinde Wadgassen)</strong> Bereits im Jahre 2010 endete die für den Ortsteil Wadgassen der gleichnamigen Gemeinde so bedeutsame Ära der Glaserzeugung, die im Jahre 1843 so hoffnungsvoll begonnen hatte. Die Reste des kleinen Klosterdorfes hatten nach Gründung der Glashütte durch die Industriellen Villeroy, Karcher, Raspiller und Boch bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen rasanten Aufschwung genommen und das Dorf in einen aufstrebenden Industrieort verwandelt. Zahlreiche Wadgasser Neubürger wanderten aus lothringischen Glasstandorten zu und bildeten mit ihrem mitgebrachten Know-How die Grundlagen für eine mehr als 170jährige Ära der Glasherstellung des wenig später formierten Unternehmens Villeroy & Boch in Wadgassen.</p>
<p>Gemeinsam mit dem Förderverein Glaskultur Saarland e.V. hat sich die Gemeinde Wadgassen daran gemacht, das Thema Glas aus Wadgassen in einer Sonderausstellung im Foyer des Deutschen Zeitungsmuseums zu präsentieren. Dabei spielen in dieser Sonderschau die unterschiedlichsten Cristallgläser mit besonderen Formen und Veredlungstechniken eine Rolle, aber auch das eher selten Erwähnung findende Pressglas aus Wadgassen, dessen Schönheiten in dieser Ausstellung gewürdigt werden.</p>
<p>Gezeigt werden über 150 ausgefallene und fast vergessene Gläser. Die ältesten Glasteile stammen aus den 1860er Jahren und sind somit knapp 20 Jahre nach der Gründung gepresst und geblasen worden. Wie bereits erwähnt bekommt in der Ausstellung Pressglas ganz bewusst einen besonderen Stellenwert, vor allem wegen seines Formenreichtums und der besonderen Eleganz. An Pressglas-Erfolgsserien der benachbarten Bleiglashütten Saint Louis les Bitche und Baccarat, die dem Historismus zugeordnet werden können, orientierte sich die junge Cristallerie in Wadgassen. Dies spiegelt sich z.B. im Katalog von 1846 wieder, der bereits eine Seite mit „gepressten Waren in verschiedenen Farben“ enthält.</p>
<p>Einen Platz unter den besten Glashütten Deutschlands erreichte die Wadgasser Cristallerie von Villeroy und Boch um 1900 und noch einmal in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit ihren Trinkglas-Servicen aus Halb- und Bleikristall. Mit dem Namen Cristallerie verpflichteten sich die Glasmacher von Beginn an zu einem besonders reinen und hochwertigen Glas. Ebenfalls wurde bereits vor 1900 eine Abteilung Kunstgläser eingerichtet, die ihren Höhepunkt in der Glaskunst von Edmund Rigot (*1885 +1946) in den 1920er und 1930er Jahren fand. Dank der bereitwilligen Zusage einer Nachfahrin dieses Glaskünstlers werden auch Beispiele seines außergewöhnlichen Schaffens in der Ausstellung gezeigt. „Ich bin begeistert, dass es uns gelungen ist diese besondere Glasschau in Wadgassen zeigen können“ ergänzt Bürgermeister Sebastian Greiber, denn ohne die Glaserzeugung in Wadgassen hätte sich die heutige Gemeinde Wadgassen kaum bis zur heutigen Größe entwickeln können. „Das Thema Glas“, so Greiber weiter, „ist neben den Kohlengruben und der Stahlindustrie die dritte industrielle Entwicklungslinie in der Saarregion seit dem 19. Jahrhundert und verdient eine größere Aufmerksamkeit, die wir mit dieser Ausstellung belegen wollen.“ </p>
<p>Neben den beiden Ausstellungpartnern (<strong>Gemeinde Wadgassen</strong> und <strong>Förderverein Glaskultur im Saarland e.V</strong>.), die das Thema Glas deutlicher in die Öffentlichkeit bringen wollen bleibt zu erwähnen, dass die ausgestellten Glasexponate größtenteils aus der Sammlung des Sammler-Ehepaars <strong>Burkhardt und Maria Valentin</strong>, der Sammlung von <strong>Reinhild Rigot-Degardin</strong> und aus Archiv-Beständen des Unternehmens <strong>Villeroy & Boch</strong> stammen, für deren Präsentationsmöglichkeit sich die Ausstellungsmacher herzlich bedanken. Die Ausstellung wäre ebenfalls in dieser Form nicht möglich ohne die Zusammenarbeit mit dem <strong>Deutschen Zeitungsmuseum</strong> und den mit der Gemeinde gemeinsam genutzten Räumlichkeiten im historischen Abteihof.</p>
<p><strong>Information</strong></p>
<p><strong>Die Ausstellung ‚Faszination Glas. Fundstücke aus der Cristallerie Wadgassen‘ ist von Freitag, den 20. Oktober 2023 bis Sonntag, den 7. Januar 2024 geöffnet.</strong></p>
<p>Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Deutschen Zeitungsmuseums (Deutsches Zeitungsmuseum Am Abteihof 1 66787 Wadgassen <a href="tel:+49683494230">+49 (0)6834.9423-0</a> . zu den Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag: 10 - 16 Uhr) kostenfrei besucht werden. </p>
<p><strong>Spezielle Führungen</strong> durch die Ausstellung und dem Thema Cristall und Glas aus Wadgassen sind während der genannten Öffnungszeiten nach vorheriger Vereinbarung über <a href="mailto:tourismus@wadgassen.de">tourismus@wadgassen.de</a>möglich !</p>
<p>Auf ein <strong>Begleitprogramm</strong> während der Ausstellungsdauer wird ab November 2023 unter <a href="http://www.wadgassen.de">www.wadgassen.de</a> und in der Presse noch gesondert hingewiesen.</p>
<p>Die öffentliche <strong>Vernissage</strong> findet am 19. Oktober 2023 um 18.00 Uhr im Großen Saal des Abteihofes statt.</p>