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<p>Diesen Leitgedanken aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz setzt das Kreisjugendamt mit einer Vielzahl an Angeboten in die Tat um. Darunter fallen u.a. die Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen für Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung oder drohender seelischer Behinderung. Diese sind für den Kreis meist sehr kostenintensiv. Darüber hinaus gibt es auch noch die präventiven Angebote des Saarpfalz-Kreises, die in den meisten Fällen niedrigschwellig und kostenfrei für die Bürgerinnen und Bürger im Saarpfalz-Kreis sind. Insgesamt sind im Haushalt für das Jahr 2023 für die Arbeit des Jugendamtes über 60 Millionen Euro eingestellt.</p>
<p>Eine realistische Einschätzung der Kostenentwicklung sollte sich für Landrat Dr. Theophil Gallo u. a. aus statistischen Erhebungen des Institutes für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) gGmbh ergeben. Das Institut dokumentiert regelmäßig die Ausgaben für die Hilfen zur Erziehung auch im Saarpfalz-Kreis und zeigt vergleichbare Entwicklungen im Saarland auf. Zur Präsentation der Erhebungen durch den ism-Geschäftsführer Heinz Müller lud Landrat Dr. Theophil Gallo neben Jugendamtsleiterin Cornelia Kazakob-Marsollek auch den Staatssekretär der Finanzen und für Wissenschaft, Wolfgang Förster ein, der von Dr. Christian Pfeil (Finanzministerium) begleitet wurde, um sich mit Blick auf die großen Kostenblöcke in den Haushalten der Landkreise einen intensiven Einblick in die konkreten Zusammenhänge zu verschaffen.</p>
<p>Grundsätzlich sei noch nie so viel Bewegung in der Kinder- und Jugendhilfe gewesen wie aktuell, hielt Heinz Müller als erfahrener Experte fest und prognostizierte Kostensteigerungen auch bei den Hilfen zur Erziehung. Die Aufzeichnungen belegten, dass der Saarpfalz-Kreis durch sein ausgefeiltes Präventionsangebot, das auf einer intensiven Beschäftigung mit den Familien im Saarpfalz-Kreis basiert und über viele Jahre verstetigt wurde, im Umkehrschluss bereits zu Kosteneinsparungen geführt hat. „Es zahlt sich aus, dass wir den Menschen einen niedrigschwelligen Zugang zu den Hilfen beispielsweise in unseren Familienhilfezentren ermöglichen. Je früher wir ansetzen, desto eher umgehen wir lange Deeskalations-Phasen, die viel Zeit und Geld kosten“, so Cornelia Kazakob-Marsollek. Landrat Dr. Theophil Gallo ergänzte: „Wir müssen weiterhin die gute Aufstellung und Ausstattung unseres Jugendamtes gewährleisten. Dazu werden strukturelle Veränderungen durch die Politik wohl unumgänglich sein. Es gilt, den Umsetzungsanforderungen im Zusammenhang mit gesetzlichen Neureglungen und in Anbetracht des Fachkräftemangels auch in der Kinder- und Jugendhilfe in Zukunft gerecht zu werden“. </p>